Werner Brück: Staden - Hingebungsvolle Versenkung in die Anschauung.
Werner Brück: Staden Hingebungsvolle Versenkung in die Anschauung 0-0 bis 2-3. Saarbrücken, 2005.
Die folgenden Bilder wurden mit einer zweiäugigen Spiegelreflex aufgenommen: Yashica Mat 124G, mittleres Gelbfilter zur Laubdifferenzierung. Belichtet wurde auf Kodak Plus-X Pan mit 80 ASA, entwickelt wurde in Agfa Rodinal 1:50, 11,5 min lang bei 20°C. Der Kontaktabzug wurde durch die Negativhüllen belichtet, was die Schärfe etwas einschränkt.
Prinzipiell stellte sich mir das Problem der Poesie in einer SW-Aufnahme. Natürlich stammt der Begriff der "Poesie" aus der Literaturwissenschaft und bezeichnet zuerst einmal die lyrischen Funktionen eines literarischen Textes. Viele verwechseln "poetisch" mit "qualitätvoll", aber das spielt hier keine Rolle. Allerdings wollte ich nach Oskar Walzel eine "wechselseitige Erhellung der Künste" versuchen und herausfinden, was an einem bildkünstlerischen Wert lyrische Charakterzüge aufweisen kann. Daher habe ich mich - wie andere in Gedichten - zuerst auf ein Anschauungsobjekt beschränkt, dann versucht, dieses Objekt sowohl singulär wie auch in Relationen darzustellen. In formaler Hinsicht versuchte ich eine hinreichende Formendifferenzierung, um in Hinsicht der Formgestalt in Analogie zu einer definiten Lautgestalt zu treten. So kann ein Rascheln vielleicht durch scharfe Konturierung, diaphane Oberflächenbeschaffenheit mit gratigen Strukturierungen gegeben werden, vielleicht in büscheliger Häufung, gerade auch von Blattwerk? Andererseits aber muß diese Formgestalt wie auch rhetorische Tropen und Figuren im Gedicht im Zusammenhang des Ganzen stehen, zu dem es gehört. Und schließlich versuchte ich weniger zu erzählen als zu beschreiben, wenn auch Brechungen stattfinden, so z.B. wenn Menschen auftauchen - wobei auftauchende Menschen auch "Erzählung" ins Spiel bringen können. Wichtig wäre aber auch: Lyrik thematisiert sich oft selbst. Ein alles in allem interessantes Thema ...
Vgl. hierzu den Artikel Werner Brück: Der Maler Nikola Dimitrov - Pierrot Lunaire. Saarbrücken, 2004..
recenseo
Texte zu Kunst und Philosophie
ISSN 1437-3777